John Lennon in Verden: Neues Buch über Dreharbeiten erschienen (2025)

John Lennon in Verden: Neues Buch über Dreharbeiten erschienen (1)

Autor Gerd Coordes stellt das Ergebnis langjähriger Recherchen über ein spannendes Stück Verdener Geschichte vor. Auch Zeitzeugen, die den Weltstar vor knapp 60 Jahren live erlebten, waren mit von der Partie.

08.12.2024, 13:36 Uhr

Lesedauer: 3 Min

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Von Susanne Ehrlich

John Lennon in Verden: Neues Buch über Dreharbeiten erschienen (2)

Mit Gerd Coordes' Buch ”John Lennon - Ein Beatle in Verden” ist die Stadt an der Aller nun um eine "Verdensie" reicher. agentur orange

Ein Buch wird zum krönenden Ab­schluss einer Reihe von Veranstaltun­gen, die sich über fast zwei Jahrzehnte spannt: Mit dem reich bebilderten Do­kumentationsband "John Lennon – Ein Beatle in Verden" hat Gerd Coordes mit Unterstützung der Stadt Verden und vieler Mitstreiter eine nagelneue span­nende "Verdensie" vorgelegt.

Coordes war Polizeibeamter im Landkreis Verden, nun Fotograf und Autor. In langjährigen Recherchen hat er eine große Zahl von Augenzeugenberichten, Foto­grafien und Dokumentationen über die Dreharbeiten zum Lennon-Film "How I Won the War" in Almeria (Spanien), in Ostenholz (Lüneburger Heide) sowie in Achim und Verden zusammengetragen. Mit Stolz präsentierte er im Rathaus der Allerstadt das Ergebnis von zahllosen Ar­beitsstunden, Gesprächen sowie Besuchen in Archiven und vor Ort.

Unterstützt von Gleichgesinnten

"Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Buch entstehen konnte", wandte sich Coordes an die Anwesenden. Dabei begrüßte er neben seinem Verdener Mitstreiter Harry Schwertner und einer ganzen Zahl von Unterstützern und ehemaligen Komparsen besonders Lutz Brockmann. Der Bürgermeister hatte mit seinem Einsatz sowohl als Repräsentant der Stadt Verden als auch aus persönlichem Interesse an dieser besonderen Ge­schichte maßgeblich zur Verwirklichung des Buchprojekts beigetragen.

Coordes lebt seit zehn Jahren in Hessen, doch immer wieder zieht es ihn nach Verden zurück: "Ich empfinde genau wie John Lennon, der damals sagte: 'Verden is nice and beautiful!'." Für eine ausführ­liche Einleitung und Dokumentation über den Antikriegsfilm sowie dessen Autoren und Protagonisten konnte Coor­des den Autor, Moderator und früheren Radio-Journalisten Volker Rebell ge­winnen. "Wir kennen uns schon seit Ewigkeiten. Er ist ein Seelenverwandter von mir", sagte er über seinen Co-Autor, der bei der Buchvorstellung nicht anwe­send sein konnte.

Die Musik kam nicht zu kurz

Die bekannte Bremer Beat-Band "The Bobbies", seit 60 Jahren mit dem Sound der Beatles vertraut, verlieh der Buchvorstellung den angemessenen musikali­schen Rahmen, und zwischendurch wurde es im altehrwürdigen Rathaus richtig laut. Nachdem Schwertner und Brockmann die großen Bücherkis­ten herbeigeschleppt hatten, bekamen erst mal alle anwesenden Filmkomparsen und Unterstützer ein Freiexemplar, und zum Preis von 20 Euro gingen viele weitere Bände weg wie warme Sem­meln.

Lennons Aufenthalt in der Reiterstadt im Jahr 1966 war 2006 erstmals in einer großen Ausstellung mit Veranstaltungen und Konzerten im Pferdemuseum ge­würdigt worden. Coordes und seine Mit­streiter hatten sich danach mit der dama­ligen Museumschefin Gisela Fürle für die Errichtung des Lennon-Denkmals Am Mühlentor stark gemacht. Und auch danach hatte es immer wieder Erinne­rungsaktionen gegeben, zuletzt die große Ausstellung "Ein Beatle in Verden" im Domherrenhaus im Jahr 2021, bei der sich eine ganze Schar von ehemaligen Filmkomparsen und anderen Zeitzeugen einfanden.

Von den Stones zu den Beatles

Coordes selbst hatte das Spektakel sei­nerzeit gar nicht selbst miterlebt. Im Jahr 1995 lernte er anlässlich seiner Rolling Stones-Ausstellung im Rat­haus der Reiterstadt den Verdener Kurt Niebuhr kennen, der ihm erzählte, dass direkt neben sei­nem Haus im Fischerviertel damals Dreharbeiten stattgefunden hatten. Von da an wandte der Stones-Enthusiast sein Interesse den Beatles und namentlich John Lennon zu. Auf eine Zeitungsan­nonce meldeten sich viele Zeugen der Filmaufnahmen. Die meisten waren da­mals Teenager gewesen. Unter ihnen der Dörverdener Harry Schwentner, der als 16-Jähriger ein Autogramm von Lennon ergattern konnte, das er bis heute wie ei­nen Schatz hütet. Er war Organisator der ersten Lennon-Ausstellung im Domher­renhaus, anlässlich derer die Idee zu dem Buch entstand. Mit aller Kraft habe er seitdem zur Verwirklichung des Projekts beigetragen. "Ich freue mich riesig, es jetzt in Händen zu halten, und ganz be­sonders freue ich mich, dass die Bobbies hier für uns spielen!"

John Lennon in Verden: Neues Buch über Dreharbeiten erschienen (3)

Annegret Landwehr schwelgt mit Bürgermeister Lutz Brockmann in Erinnerungen an den einzigen Tag, an dem sie jemals die Schule geschwänzt hat.

Foto: agentur orange

Annegret Landwehr war 16, als sie von dem Film-Dreh hörte. "Da habe ich das erste und letzte Mal die Schule ge­schwänzt, erzählt die Rentnerin. Ich hatte meinen Fotoapparat dabei, und nach der ersten Pause sind wir ins Fi­scherviertel gelaufen. Unsere Klassen­kameraden haben geglaubt, wir spin­nen", lacht sie. Sie und drei Freundinnen ließen sich auf Annegrets Apparat foto­grafieren. Mit ihrem Füller schrieb Len­non die Autogramme. "Als unsere Klas­senkameraden merkten, dass es wirklich wahr war, kamen sie angerannt, aber da war schon alles vorbei!"

Dieter Knoop war damals als "Landser" gekleidet und geschminkt. Der 15-Jäh­rige erhielt dafür 25 Mark – mehr als ein Monat Lehrlingslohn als Koch. "Wir sollten vor den Engländern fliehen, und ich musste stundenlang mitten in Verden tot auf der Straße liegen!" Diese und viele andere Erinnerungen sind nun im Buch festgehalten und bleiben für immer bestehen.

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